P2: Gestaltung und Lenkung von Wertschöpfungsnetzwerken

 

Im Rahmen des Fortschrittkollegs Verbund.NRW untersucht der Lehrstuhl für Operations Management der RWTH Aachen University die Gestaltung und Lenkung geschlossener Wertschöpfungsnetzwerke für Verbunde. Die Zielsetzung des Promotionsvorhabens besteht in der Steigerung der Ressourceneffizienz im Bauwesen sowie der Etablierung geeigneter Kreislaufwirtschaftssysteme. Hierbei wird der Aufbau eines nachhaltigen Wertschöpfungsnetzwerks unter Berücksichtigung der Interdependenzen zwischen den Prozessen der Produktion und der Verwertung angestrebt.

Zunächst erfolgt die Analyse der Akteure, Prozesse und Stoffströme eines Wertschöpfungsnetzwerks für Verbunde. Hierbei finden zukünftige technische Aspekte wie Produktions- und Recycling-Optionen, alternative Technologien, flexible Logistikkonzepte und potenzielle Skaleneffekte Anwendung. Im Rahmen der Bewertung der Wertschöpfungsnetzwerke werden die drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Aufgrund der langen Planungszeiträume liegt ein besonderes Augenmerk auf der dynamischen Gestaltung von Supply Chains innovativer Produkte sowie der Gestaltung robuster Wertschöpfungsnetzwerke vor dem Hintergrund großer Planungsunsicherheiten. Hierunter fallen unter anderem die Entwicklung der Menge und Qualität der Verbunde über die Zeit sowie die Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Zusätzlich werden Fragestellungen der operativen Planung und Lenkung von Kreislaufnetzwerken behandelt. Unsicherheiten in Rückflüssen und daraus resultierende Probleme bezüglich der flexiblen Steuerung der Wertschöpfungskette stellen hierbei wesentliche Forschungsinteressen dar.

  Lenkungssysteme: Politik / Markt / Gesellschaft Urheberrecht: © OM, RWTH Aachen Abstrakte Darstellung auf Systemebene (v.l.n.r. im Kreislauf: F&E, Produktion, Distribution, Konsument, Redistribution, Recycling)

Die Analyse und Bewertung erfolgt anhand von Methoden der mathematischen Optimierung von Wertschöpfungsnetzwerken sowie der Bewertung der resultierenden Kreislaufwirtschaftssysteme durch Ansätze der multikriteriellen Entscheidungsunterstützung.

Das Projekt strebt die enge Verzahnung mit der Industrie durch Kooperationen mit Praxispartnern an. Die Anwendung auf konkrete Fallstudien soll die die Praxistauglichkeit und Realitätsnähe der entwickelten Planungskonzepte verdeutlichen und die Bewertung des Nutzens bzw. der Vorteilhaftigkeit der Ansätze für die Bauindustrie und für Unternehmen ermöglichen.